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Niemand ist ohne Schuld - Erik Seidel/Max Kruse Geschichte

Gewinner von zehn WSOP-Bracelets, WPT-Main-Event-Champion, Mitglied der Hall of Fame, Nummer neun der Welt und langjährige Legende - all diese Adjektive werden unweigerlich mit dem Namen Erik Seidel in Verbindung gebracht, der in seiner fast 40-jährigen Karriere den Titel des Nice Guy trägt. Aber wer hat sich noch nie einen Fehltritt geleistet?

Abgesehen von diesen Erfolgen glänzt sein Hendonmob-Konto mit astronomischen 46,3 Millionen Dollar, womit er die Nummer 9 der Welt ist und damit in der Verdienstrangliste höher steht als beispielsweise Phil Ivey (11.) oder Bracelet-Rekordhalter Phil Hellmuth (23.). Im Jahr 2010 wurde Seidel sogar eine Ehre zuteil, als er in die Poker Hall of Fame aufgenommen wurde.

Seine beeindruckende Karriere begann mit seiner ersten Teilnahme im Jahr 1988, als Seidel beim WSOP Main Event den zweiten Platz belegte, als er im Heads-up gegen den legendären Johnny Chan verlor. Filmaufnahmen von diesem Spiel wurden übrigens auch in dem legendären Film The Rounders mit Matt Damon in der Hauptrolle gezeigt. Seidel nahm damals $280.000 für seinen zweiten Platz bei 167 Teilnehmern mit nach Hause, und ihr könnt euch die letzte Hand direkt im Film ansehen.



Trotz der Enttäuschung öffnete diese Platzierung die Tür zu einer Karriere voller Siege, und Seidel arbeitete sich Stück für Stück an die Weltspitze heran. Im ehrwürdigen Alter von 64 Jahren spielt er auch heute noch ein Turnier nach dem anderen und hat mit neun ITM-Platzierungen in diesem Jahr bereits mehr als eine halbe Million Dollar gewonnen.


Was würdet ihr in dieser Situation tun?
 

Doch jeder Spieler gerät irgendwann in eine Kontroverse, und so war es auch bei Seidel, der in seiner langen Karriere Skandale erfolgreich vermieden hat. In diesem Fall ging die Nachricht von einem ausblindendem Gegner durch die Medien - beim $10.000 Heads-up Championship-Event im August 2020 hieß Eriks Gegner Max Kruse. Der ehemalige deutsche Profifußballer und Freizeitpokerspieler erschien jedoch nicht pünktlich zur Hand, was dazu führte, dass Seidel ihm über einen Zeitraum von 12 Minuten nach und nach seine Blinds abnahm.

Später sagte Seidel jedoch, dass er, wenn er seinen Gegner vollständig ausgeblindet hätte, ihm das Buy-in zurückerstattet und einen Prozentsatz seiner Platzierung hinzugefügt hätte. Er verteidigte auch, dass es sich um einen Fehler seinerseits gehandelt habe und erklärte, dass ihm das schon oft passiert sei. Mehrere Spieler sprachen sich für Seidel aus, aber einige warfen ihm unsportliches Verhalten vor. Viele sind der Meinung, dass in der Welt des Kartenspiels niemandem etwas geschenkt werden sollte, und wenn es andersherum wäre, hätte sich Seidels Gegner nicht so "sportlich" verhalten müssen.

Was denkt ihr darüber? Habt ihr euch schon einmal in einer ähnlichen Situation befunden? Was würdet ihr an Eriks Stelle tun? Hinterlasst uns einen Kommentar in unseren sozialen Netzwerken!


Quellen: YouTube, PokerNews, Twitter, HendonMob