Die WPT im Wynn Las Vegas ist Geschichte, die Trophäen sind verteilt – doch eine bestimmte Situation hat eine Welle von Kontroversen in der Poker-Community ausgelöst.
Das Ganze ereignete sich während des Finaltisches des größten Freerolls, das die Pokerwelt je gesehen hat. Beim ClubWPT Gold $5M Invitational Freeroll ging es um einen beeindruckenden Gesamtpreispool von $5.000.000, mit $1.000.000 für den Sieger. Zusätzlich sorgte die WPT für Spannung, indem sie Mystery Bounty-Umschläge einführte, die Preise wie $200.000, $50.000 oder $25.000 enthielten.
Während des Finaltisches wurden die Mystery Bounty-Umschläge geöffnet, und Daniyal Gheba war der Glückliche, der den höchsten Betrag von $200.000 erhielt. Später erreichte er den dritten Platz und fügte seinem Gewinn noch $125.000 hinzu.
Unangemessenes Trolling?
Im heutigen Artikel richten wir unser Augenmerk auf Jason Christopher, der ebenfalls am Finaltisch spielte und einen Bounty-Umschlag für die Eliminierung eines Spielers erhielt. Als er die Karte aus dem Umschlag zog, tauchten nach und nach die Nullen und der Dezimalpunkt auf, was ihn glauben ließ, er habe 50.000 Dollar gewonnen.
Die Organisatoren hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen und einen Umschlag mit dem "Preis" von $000,000 ins Spiel gebracht. Ausgerechnet Jason zog diesen unglücklichen Umschlag. Seine Enttäuschung war kaum zu übersehen, während die Kommentatoren sich über die absurde Situation köstlich amüsierten.
Die WPT ließ es sich nicht nehmen, die Situation auf ihren sozialen Kanälen zu posten. Sie kommentierten das Video mit der sarkastischen Unterschrift: „Glückwunsch an Jason Christopher, der sein Buy-in zurückgewonnen hat!“
*Um das gesamte Video der Szene zu sehen, einfach auf das Bild klicken.
Die Reaktion in den Kommentaren kam für die WPT wohl überraschend. Eine Welle negativer Rückmeldungen folgte, denn viele fanden die Aktion weder lustig noch angemessen. Es wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass Jason von der WPT öffentlich bloßgestellt und gedemütigt wurde. Statt Beleidigungen hagelte es klare Meinungen: Die Idee sei falsch, grausam, dumm oder schlichtweg geschmacklos. Selbst einige renommierte Pokerseiten weltweit kritisierten die WPT für diesen Vorfall.
Jason startete den Finaltisch als Siebter, doch er arbeitete sich bis zum finalen Heads-up vor, wo er ein Preisgeld von 1.000.000 Dollar in Aussicht hatte, das den peinlichen Vorfall aus der Vergangenheit hätte gutmachen können. Leider, nach dem Pech zu Beginn, als er ein Null-Kopfgeld zog, musste er sich nach einer einzigen Hand im Heads-up mit „nur“ 250.000 $ und dem zweiten Platz begnügen.
Poker kann manchmal schon hart genug sein, ohne dass die Organisatoren noch gemeinere Spielchen mit den Spielern spielen, besonders wenn es um eine so große Marke wie die WPT geht. Jasons enttäuschter Gesichtsausdruck sollte uns allen eine Lehre sein, dass solches Trolling im Poker nichts verloren hat. Auch wenn es sich um ein Freeroll handelte, wissen wir nie, welche Lebensumstände die Spieler am Tisch gerade durchmachen.
Abschließend sollte erwähnt werden, dass Mystery Bounty-Turniere oft Null-Umschläge beinhalten, die deutlich mit $0 gekennzeichnet sind, sodass der Spieler sofort sieht, dass er nichts gewonnen hat. Allerdings gibt es in den meisten Fällen die Möglichkeit einer Neuverlosung, bei der der Spieler trotzdem ein Preisgeld bekommt, auch wenn der Null-Umschlag gezogen wurde.
Quellen - wpt, youtube, twitter (x)