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Spielen in Spanien kann teuer werden - neue Steuern betreffen jeden

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Zunächst einmal haben wir eine gute Nachricht für alle Pokerspieler. Hurra, lasst uns jubeln, Poker ist ein professioneller Sport! Genauer gesagt, ist es in Spanien neu definiert worden.

Doch die guten Nachrichten enden hier. Spanien hat diesen Schritt nicht getan, um uns zu erfreuen, sondern um jeden Pokerspieler finanziell etwas zu erleichtern. Die spanischen Behörden haben beschlossen, dass alle Poker-, Schach-, Billard- und Kartenspielspieler Berufsspieler sind, so wie Fußballer und Tennisspieler.

Vielleicht denkst du jetzt, dass dich das nicht betreffen kann, weil du kein Spanier bist. Allerdings haben die Behörden beschlossen, dass jeder Steuern zahlen muss, unabhängig davon, ob du Spanier bist oder aus einem anderen Land der Welt kommst. Wenn du ein Turnier in Spanien spielst und in der Europäischen Union lebst, zahlst du eine Steuer von 19 Prozent, außerhalb der EU ist die Abgabe 24 Prozent.

Man muss jeden Gewinn versteuern, unabhängig davon, ob man am Ende ein Plus oder ein Minus im Gesamt-Ergebnis hat. Natürlich gefällt diese Entscheidung der Behörden den Spielern und insbesondere den High Roller-Spielern überhaupt nicht. Wenn man die aktuelle EPT Barcelona verfolgt, fällt es auf, dass nur wenige Spieler an High Roller-Turnieren mit einem Buy-in von €25.000 oder mehr teilnehmen. Das mag einfach an den neuen Steuern liegen. Viele Spieler haben sich dafür entschieden, nur den ersten Teil der EPT-Turniere zu spielen, nämlich die Turniere mit niedrigeren Buy-ins.

Spanische Steuern verursachten auch Falten auf der Stirn des 2019 WSOP Main Event Champions Hossein Ensan, der 2014 im EPT Barcelona Main Event den dritten Platz belegte und €652.667 gewann. Nachdem er seine Steuerverpflichtungen in seinem Heimatland Deutschland erledigt hatte, erhielt er 2018 einen Brief von den spanischen Behörden, in dem er €235.000 an Steuern auf seine Gewinne von 2014 forderte. Aber das war noch nicht alles. Darüber hinaus verlangten sie weitere Zinsen und Anwaltskosten.

Ensan war jedoch nicht der einzige, der in dieser Zeit von den spanischen Behörden angesprochen wurde. Andere Spieler aus Deutschland, Frankreich, Italien, Dänemark usw. berichteten über die gleichen Probleme. Spanien hat eines der strengsten Steuergesetze, aber viele Dinge waren unklar und die Spieler konnten um Zahlungen herumkommen.

Mit der Ankündigung der neuen Besteuerung von Pokerspielern scheint sich niemand mehr aus der Affäre ziehen zu können. Vor dem Start der EPT Barcelona erklärten die Organisatoren, dass weder sie noch das Casino Geld von den Gewinnen der Spieler abziehen würden, diese sich aber auf jeden Fall an ihre Steuerberater wenden sollten. Sie wiesen auch darauf hin, dass jeder Spieler seine steuerlichen Pflichten selbst regeln muss.

Abschließend wirft dieses Thema für uns eine weitere Frage auf. Wenn ein Pokerspieler als Berufssportler gilt und Poker somit ein Sport ist, können dann Pokerturniere außerhalb von Spielhallen und Casinos abgehalten werden? Auch hier ist die neue Gesetzgebung mit vielen Unwägbarkeiten verbunden, und nur die Zeit wird zeigen, wie die Realität aussieht.

Was hältst du von der Anerkennung von Poker als Sport in Spanien? Glaubst du, dass diese Änderungen die Zukunft der EPT Barcelona und anderer Veranstaltungen gefährden werden? Lass es uns in den Kommentaren in unseren sozialen Netzwerken wissen.


Quellen: highstakesdb, vip-grinders, pokerfirma, pokernews, pokerfuse, focus.independent.ie, gambleindiana