Daniel Negreanu ist ein Botschafter des Pokers und für Viele der beste Spieler in der Geschichte des Spiels. Doyle Brunson wiederum gilt als der "Godfather of Poker". Keiner von ihnen hat jedoch mehr für die Förderung des Spiels getan als Chris Moneymaker, der einer der Nominierten für die Poker Hall of Fame ist. Und das, obwohl das Portfolio des Mannes, der das Wort Geld in seinem Namen trägt, bei weitem nicht so umfangreich ist wie das der ersten beiden.
Im Jahr 2003 ereignete sich etwas Unglaubliches: Ein bis dahin unbekannter Buchhalter und Amateur-Pokerspieler aus Tennessee zahlte nur 39 Dollar in einem Online-Satelliten für einen Platz beim WSOP-Mainevent. In einem epischen Showdown mit den besten Pokerspielern der Welt setzte er sich überraschend durch, gewann den Titel des Weltmeisters und veränderte die Pokergeschichte für immer.
Bis dahin galt Poker als ein Spiel für die Profis. Menschen, die zum Glücksspiel geboren waren. Aber als es einem einfachen Mann aus der Menge gelang, das größte Turnier der Welt zu gewinnen, wollte jeder so sein wie Moneymaker. Der Poker-Boom war da!
Lange Zeit war Chris selbst nicht klar, was er erreicht hatte. "Nach dem Turnier kehrte ich an meinen Arbeitsplatz als Buchhalter zurück. Damals war mir nicht bewusst, dass ich so viel Geld verdienen konnte, dass ich nichts anderes mehr tun müsste. Erst als Poker im Fernsehen übertragen wurde, erkannt ich, dass es sich nicht nur um eine vürübergehende Erschinung handelte. Plötzlich begriff ich, dass Poker ein langfristiges Phänomoen war. Ich wollte ein Teil dieser wachsenden Industrie sein.", erinnerte er sich.
Kurz nach seinem Triumph beim WSOP Main Event unterschrieb Moneymaker bei PokerStars. Allerdings nicht für irgendeine schwindelerregende Summe. "Sie wussten nicht einmal, wie viel sie mir anbieten sollten und ich wusste nicht, wie viel ich annehmen sollte. Ich sah es nicht als etwas an, das mein Leben verändern würde. Das änderte sich erst im nächsten Jahr."
Vor zwanzig Jahren steckte Poker noch in den Kinderschuhen im Vergleich zu heute. Obwohl Chris $2,5 Millionen verdient hatte, betrachtete er Poker immer noch mehr als Hobby denn als Beruf. "Ich fühlte mich in dieser Hinsicht recht wohl, bis eines Tages mein Chef zu mir kam und sagte, dass ich entweder selbst kündigen oder entlassen werden könnte. Denn mein Job ist bereits woanders." Dieser Ort waren Casinos und Pokertische.
"Ich war nie jemand, der um die Welt reist und von Woche zu Woche nach Turnieren sucht. Vielmehr wollte ich dem Spiel als Botschafter helfen. Ich liebe Poker und ich spiele es immer noch gerne. Nicht wenn ich muss, sondern wenn ich will." gab Moneymaker zu.
Die Auswirkungen seines Triumphs auf die Pokerwelt zeigten sich fast sofort. Im Jahr 2003, als er Sammy Farha im Heads-up-Spiel besiegte, nahmen 839 Spieler am Main Event teil. Das Preisgeld betrug fast acht Millionen Dollar. Ein Jahr später war es mehr als dreimal so hoch. Der Sieger, Greg Raymer, nahm $5 Millionen mit nach Hause, während insgesamt 2.576 Spieler an dem Turnier teilnahmen. Im darauffolgenden Jahr verdoppelte sich das Teilnehmerfeld erneut, und Joe Hachem gewann bei seinem Triumph $7,5 Millionen.
Der Mega-Boom wurde 2006 gestoppt. Jamie Gold setzte sich gegen 8.772 Spieler durch und steigerte den Preispool auf $82,5 Millionen. Der Filmproduzent und andere Amateure gewannen damals den Rekord von 12 Millionen! Das war alles dem Moneymaker-Effekt zu verdanken.
Doch Chris hat in seiner Karriere nicht nur Momente des Lobes und der Anerkennung erlebt. Viele Leute führten seinen Erfolg auf den Zufall zurück, nicht auf seine Pokerkünste. "Mein Charakter hat mir an diesem Punkt sehr geholfen. Ich bin die Art von Mensch, die nicht herumredet. Es war mir egal, was sie sagten. Schließlich werde ich der Erste sein, der zugibt, dass ich sehr viel Glück hatte. Aber ich frage Sie: Welcher WSOP-Mainevent-Gewinner hatte das nicht? Ich habe sieben Tage lang gespielt, und in dieser Zeit musste ich mehr tun, als nur Glück zu haben. Ich habe an mein Spiel geglaubt und das tue ich immer noch. Und es ist mir egal, wer was sagt", sagte Moneymaker entschlossen.
Chris Moneymaker gewann im Jahr 2003 $2,5 Millionen. In den folgenden zwanzig Jahren gewann er fast 5 Millionen mehr. Sein Beitrag zum Spiel war enorm und sein Vermächtnis wird ewig bleiben : "Spieler tun selten genug etwas für Entwicklung des Spiels, obwohl sie Teil davon sind. Mir ist klar, dass ich dazu beigetragen habe, die Spielerbasis zu vergrößern und Poker populär zu machen. Es ist schön zu hören, dass Poker wegen mir auf dem Niveau ist, auf dem es heute ist." schloss Chris Moneymaker.
Quelle - Wikipedia, YouTube, PokerNews, HendonMob